Donnerstag, 29. November 2007
Gott weiß, ich hab's versucht...
Geschrieben von sjAlfur unter séNET
...naja. Es ist so: Vor einiger Zeit, es mag Monate her sein, vermutlich noch bei Blogigo, da sagte ich, dass ich den Spreeblick-Blog nicht mag. Das war kein Versuch, Aufmerksamkeit durch das Anlegen mit der A-List zu scheffeln, sondern meine damals ziemlich subjektive Meinung. Da ich das aber gerne auch revidiere, weil ich prinzipiell nichts gegen ein Blog sagen will, nur weil ich grad zufällig einige Beiträge nicht mochte, habe ich gedacht, ich versuch das nochmal. Das lag auch daran, dass sich der Spreeblick-Johnny gerade mit einem Thema befasste, zu dem ich zufälligerweise aktuell meine Abschlussarbeit schreibe bzw. auch schon diverse Arbeiten geschrieben habe.
Es geht um "die Musikindustrie" und "ihre Fehler" und dass die ja alle zu blöd sind, zu erkennen, was wir schlauen Blogger schon lange geblickt haben: Wie man es machen muss, damit es wieder läuft mit dem Musikgeschäft.
Auf der einen Seite hat der Beitrag viele gute Ideen, die dort in eine Art thematischen Fahrplan gefasst wurden, auf der anderen Seite ist das zu 99 % aber auch nichts wirklich neues. Es ist einigermaßen gut geschrieben, ganz nett zusammengefasst, und ich nehme auch einfach mal an, dass der Autor sich dessen bewusst ist, dass er nihct gerade den goldenen Weg der digitalen Musikverbreitung gefunden hat. Aber der Grundton des Beitrags verleitet leider viele der kommentierenden Leser dazu, sich in ihrem heroischen Kampf als freie Internetgemeinde gegen die böse Industrie zu stellen, dem Beitragschreiber mit weitestgehend inhaltsleeren Kommentaren die Eier zu kraulen und... naja... ganz nebenbei genau das zu bestätigen, was ich aktuell auch in meiner Arbeit behandel: das Verhalten in der Internetgemeinde zu genau dem Thema.
Es gibt genausowenig "die böse Musikindustrie", wie es "die böse, schwarzbrennende Internetgemeinschaft" gibt. Auf beiden Seiten gibt es genug Leute, die das erkennen und an Alternativen arbeiten, aber wieder einmal zeigt sich, dass es immer noch genug Leute gibt, die lieber rumschreien anstatt sich zu informieren. Anders jedenfalls lässt sich nicht erklären, warum jemand kommentiert, er habe nie so gute Ideen dazu gelesen...
Immerhin... als Fallstudie war es natürlich auch für meine Arbeit eine absolute Steilvorlage...
.x... sjÁlfur