"The Dorians of Golconda"
Geschrieben von sjAlfur unter ég sjálfur
Lange bevor das Land zu Glas wurde, stand ich vor der Wand aus Sound und grübelte darüber nach, auf welcher Route mein Aufstieg am besten vollzogen werden konnte. Später musste ich dann feststellen, dass es bei dieser Wand kein "oben" gibt.
Es gibt Tage, da ist man so voll von Geistern, dass man die Stimme Gottes singen hört und versunken im Klang die Kontrolle über Hände und Geist aufgibt. Wie im Rausch beseelen einen die Geister, die sonst im Asphalt der Straße, im Rauschen der Winde oder im Schweigen des Moments ruhen... und sie spielen! Spielen, spielen, spielen, bis die Finger taub sind, die Sehnen in den Handgelenken brennen, die Augen vor unbändiger Wachheit tränen... Und dann entstehen Lieder.
Es gibt die Tage, da scheinen die Meere weit zurückgezogen. "Amphotere" ein fernes Klingen, "steinn" ein schwaches Murmeln, "nathanæl" ein längst verstorbener Geist... Es ist Juni. Dieser Juni ist Dürre. Die längste Ebbe meines Lebens. Der Gefangene des Pharao teilt die See und führt die Vernunft durch das Meer zur Straße nach Gomorrah.
Und ich...? Ich bin auf halbem Weg stehen geblieben. Das rettende Ufer längst außer Reichweite. Ich warte auf das Meer, das zurückkehrt. Das überwältigende Rauschen, die Gischt in meinen trockenen Augen... Lieber einmal den Rausch erleben und sterben, als mit tausenden quälenden Gedanken im Nichts der Wüste zu versanden...
"so June
you'd better make it soon
i hope you make it June
'cause i'm going to the moon
bye bye June"
["bye june" - the smashing pumpkins]
.x...sjálfur
PS: Am Lied zum Titel des Blogeintrags schreibe ich gerade... Wenn es das Lied jemals durch die Wüste schafft, gebe ich den Geistern eine zweite Chance... Ansonsten lasse ich die Herren Magritte und Wilde für immer in Ruhe.