FERÐASTI _01
Geschrieben von sjAlfur unter 2046
Car Crash Weather
[09.-11. August 2007]
Dänemark. Verheißungsvolles Land im Norden. Das Gefühl, dort genauso zuhause zu sein wie an allen Orten, an denen ich gewohnt habe, auch. Ich habe es hier sicher schon oft erwähnt, aber zu einem solchen Bericht gehört ja auch eine kurze Einleitung: Mein Vater hatte letztes Jahr seinen 50. Geburtstag. Wir haben ihm eine Fahrradtour geschenkt, von Schneverdingen (inmitten der Lüneburger Heide) aus bis nach Ferring in Jütland, etwas südlich des Limfjords an der dänischen Nordseeküste. Sieben Tage Fahrrad, sieben Tage Ferienhaus. Gerecht geteilte Zeit.
Nach einer eher nervtötenden Woche Anfang August fuhren wir nach meiner letzten SAE-Vorlesung in den Norden. Ich hatte zu wenig geschlafen, zuviele belastende Gedanken und dann auch noch fahrunfreundliches Wetter in der Rhön. Die Strecke ist nicht gerade kurz, verglichen mit der Größe Deutschlands, und wir waren auch gut sieben Stunden unterwegs (eine Stunde hat es mal wieder gedauert, überhaupt aus München rauszukommen...). Trotzdem fand ich es auffällig, wie oft meine Mutter unterwegs anrief und betonte, wir sollen uns Zeit lassen und vorsichtig fahren. Eigentlich weiß sie, dass ich kein leichtsinniger Autofahrer bin. Andererseits... man fahre einmal die A7 von Süd nach Nord durch. Manchmal hat man schon das Gefühl, dass es sowas wie einen Autogott geben muss, wenn man sich ansieht, wie teilweise gefahren wird... aber egal.
Wir kamen gegen elf abends an. Spät im Norden ankommen hat einen Vorteil: Es ist die richtige Zeit für ein kühles Bier.
Als ich da dann mit meinem Bier saß, in der Hoffnung, jetzt irgendwie etwas Ruhe zu finden, erzählten mir meine Eltern, dass einige Tage vorher mein beiden Geschwister auf der Autobahn einen schweren Unfall hatten. Sie hatten Glück und blieben weitestgehend unverletzt, aber wenn man das Auto sieht und weiß, dass es dem Unfall"gegner" (das Wort klingt in diesem Zusammenhang falsch...) weniger gut ergangen ist, ist das Bier dann doch nicht mehr so wichtig.
Das Skurrile daran: Wir hatten am Tag nach dem Unfall den Bericht darüber im NDR gesehen, und AiHua sagte noch "Den Ford Galaxy gibt es ja doch sehr häufig...". Tja. Meine Eltern wollten mir vor meiner Fahrt in den Norden nichts davon erzählen. Ich kann es verstehen, meine Mutter hatte so schon genug Sorgen...
Nach einer erneut weniger ruhigen Nacht traf ich meine schwester beim Frühstück. Und obwohl ich ja wusste, dass ihr nicht viel passiert war, war es irgendwie ganz beruhigend, sie zu sehen. Allerdings hatten wir die folgenden Tage genug mit den Reisevorbereitungen zu tun. Vor allem da wir mit sieben Leuten verreisen wollten und kein Auto mehr mit entsprechend vielen Sitzen hatten. Auf dem Hinweg war das kein Problem, da sind wir eh Fahrradgefahren, aber der Rückweg musste z.T. mit dem Zug organisiert werden, usw.
sjÁlfur
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